Jeder Verbrennungsmotor wird mit einem, speziell auf den Motor abgestimmten, Öl betrieben.

Dieses Öl übernimmt je nach Motor folgende Aufgaben:

• Schmieren: Es bildet einen Schmierfilm und verhindert damit das sich Teile wie Zylinder und Kolben berühren
• Kühlen: Es kühlt zum Beispiel den Kolben und gibt diese Wärme über den Ölkühler wieder ab.
• Reinigen: Alle Verunreinigungen die im Motor einstehen wie Verbrennungsrückstände, Abrieb, Kondenswasser oder unverbrannter Kraftstoff werden vom Motoröl gebunden und zum Filter transportiert der die Partikel heraus filtert.
• Abdichten: Das Spiel zwischen den Motorbauteilen beträgt teilweise nur 0,03mm, dieser Spalt wird mit Motoröl gefüllt und verhindert so dass zum Beispiel Verbrennungsgase ins Kurbelgehäuse gelangen.
• Korrosionsschutz: Die meisten Bauteile im Motor sind aus blanken Metallen und müssen vor Korrosion geschützt werden.
• Hydraulische Kräfteübertragung: Durch den Öldruck werden zum Beispiel Steuerkettenspanner oder Nockenwellenversteller angetrieben.
• Umweltschutz: Die richtige Art und Viskosität des Motoröls verringert den Kraftstoffverbrauch und schont somit die Umwelt.

Ein gewisser Ölverbrauch ist normal.

Jeder Motor verbraucht Motoröl, wenn er betrieben wird. Das liegt daran, dass bei folgenden Teilen Motoröl in Kontakt mit dem Brennraum kommt:

• Spiel zwischen Zylinder und Kolben
• Ölnebel der Kurbelgehäuseentlüftung
• technisch bedingte Leckage an der Abdichtung der Turboladerwelle
• bei älteren Motoren poröse Ventilschaftdichtungen oder andere interne Undichtigkeiten

Wie viel Ölverbrauch ist normal?

Ein Ölverbrauch von 50-250ml auf 1000km ist normal.

Viele Hersteller geben an, dass ein Ölverbrauch von 1 Liter auf 1.000Km noch normal ist.

Aus technischer Sicht ist dieser Wert aber viel zu hoch und beschädigt auf längere Sicht den Katalysator.

Der Austausch eines defekten Kats kostet schnell 1.500€ - 3.000€.

Wenn Sie überwiegend in der Stadt und auf Kurzstrecken unterwegs sind, kann es sein, dass Sie nach der ersten längeren Autobahnfahrt Öl nachfüllen müssen. Weil das Kondenswasser und der im Öl gebundene Kraftstoff verdampfen, haben Sie plötzlich einen zu niedrigen Ölstand.

Dieser Effekt ist normal und deutet nicht auf einen Defekt im Motor hin.

• Verschlissene Bauteile im Motor: Das Spiel der Bauteile im Motor ist zu hoch und es gelangt zu viel Motoröl in den Brennraum, in dem es mit verbrannt wird. Ebenfalls können Fremdkörper Bauteile im Motor beschädigen.
• Zylinder und Kolben: Da die Reibfläche zwischen Zylinder und Kolben mit Motoröl geschmiert wird, kommt ein kleiner Anteil Motoröl in den Brennraum und wird mit verbrannt. Verhindern sollen das die Ölabstreifringe, die als unterster Kolbenring auf dem Kolben Montiert sind. Diese Ringe haben Schlitze, die das Motoröl durch Bohrungen in den Kolben wieder in die Ölwanne zurück tropfen lassen. Sind diese Löcher oder Schlitze verkokt, können sie das Öl nicht mehr in die Ölwanne abführen.
• Verhärtete Dichtungen: Mit zunehmendem Alter werden Dichtungen, zum Beispiel Ventilschaftabdichtungen, spröde und dichten nicht mehr vollständig ab.
• Defekte Kurbelgehäuseentlüftung „KGE“: Die Kurbelgehäuseentlüftung führt sogenannte "blow by"-Gase, das sind die Gase, die zwischen Zylinder und Kolben ins Kurbelgehäuse gelangen, wieder in den Ansaugtrakt zurück, damit diese nicht in die Umwelt gelangen und mit verbrannt werden. Diese Gase können Öl enthalten, das vom Ölabscheider in der KGE wieder zurück in die Ölwanne geführt wird. Ist die Kurbelgehäuseentlüftung defekt, wird dieses Öl mit verbrannt.
• Turbolader: Die Turboladerwelle wird auch mit Motoröl geschmiert. Diese Welle dreht sich mit bis zu 300.000 Umdrehungen pro Minute und muss zur Abgasseite und zur Ansaugseite abgedichtet werden. Ist die Abdichtung verschlissen oder die Belastung auf den Turbolader ist zu hoch, zum Beispiel durch einen zugesetzten Partikelfilter, kann Öl in den Ansaugtrakt oder den Auspuff gelangen. Dort verbrennt es in der Regel.
• Wartungsintervalle überschritten: Wird das Motoröl nicht regelmäßig gewechselt oder Wartungsintervalle nicht eingehalten, beziehungsweise nicht auf die Betriebsbedingungen des Motors angepasst, verkokt das Motoröl. Dasführt zum Verstopfen der Ablaufbohrungen der Ölabstreifringe. Diese Ablagerungen können auch Ölkanäle, Ölfilter oder das Ölansaugsieb verstopfen und dadurch einen Motorschaden verursachen.
• Konstruktionsfehler des Motors: Zum Beispiel bei TFSI und TSI Motoren der VAG Gruppe wurden die Nuten der Ölabstreifringe der Kolben zu schmal ausgelegt. Das führte dazu, dass sich die Kolbenringe zusetzen und kaum noch Öl in die Ölwanne abtransportieren. Beim BiTDI Motor der VAG Gruppe lösen sich Bauteile des AGR Moduls und gelangen in den Brennraum. Das führt dann zu hohem Ölverbrauch oder Motorschäden.

In der Volkswagengruppe die Motorenbaureihe: TSI, TFSI, EA888 und EA111

Motorkennbuchstaben: CABA, CABB, CAEA, CADA, CABD, CAWB, CCZA, CCZB, CDAA, CDAB, CDEB, CDHA, CDHB, CDZA, CHHB, CNBC, CNCB,  CPMA, CAVE, CTHE, CAVG, CTHG

Modelle:

VW: Transporter T5, T6, Passat, Golf, Polo, Sharan, Amarok, Beatle, Bora, Caddy, CC, EOS, FOX, Jetta, Scirocco, Tiguan, Touran

Audi: A1, A2, A3, A4, A5, A6, TT, Q5

Seat: Leon, Alhambra, Altea, Exeo, Ibiza, Toledo

Skoda: Octavia, Fabia, Rapid, Roomster, Superb, Yeti

BMW: 1er,3er,5er X3 E46, E90, E91, E92, E93, E87, E81, E83

Motoren:N43,N45,N46

Mini: One, Cooper, Cooper S

Motoren: N16, N12, N18